Potosi das in quechua lärm bedeutet liegt auf über 4000m höhe und hat knapp 170.000 einwohner damit die größte stadt der welt auf dieser höhe, am anfang des 17. jahrhundert hatte die stadt um die 150.000 einwohner und war damit eine der grössten städte der welt, das alles aufgrund des berges cerro rico (reicher berg, den namen geben die spanier da sie den namen in quechua – Sumaq Urqu- nicht verstanden) in dem unmengen von silber zu finden sind, auch noch in der heutigen zeit – selbst die incas hatten um 1500 schon das edelmetall gefördert.

so sieht die stadt an nem klaren tag (kommt nicht so oft vor) von oben aus

und hier der berg

bervor es jedoch hineingeht erstmal eine stärkung zum frühstück gönn ich mir ne kala purka, ein traditionelles gericht, eine mais suppe mit kartoffelstückchen und ein wenig fleisch sowie einem glühend heissen stein in der mitte – vulkan suppe, sie wird blubbernd serviert und schmeckt köstlich, gut gewürzt leicht scharf, einfach grossartig

die mine ist keine schau mine wie in deutschland, es wird hier noch richtig gearbeitet, sicherheit spielt in bolivien nicht so die rolle, kontrollen gibt es keine, teilweise fangen kinder im alter von 13 schon an hier zu arbeiten…also eine gefährliche realitätsnahe geschichte

ich hab mich für die tour bei “big deal” entschieden, alle guids sind ehemalige minenarbeiter und kennen sich dementsprechend aus, zuerst gehts auf den markt, hier kann mann ein paar geschenke für die arbeiter kaufen, gern gesehen sind coca blätter, getränke oder auch dynamit, das kauf ich doch direkt mal…

und dann geht es endlich in die mine hinein, die temperaturen fallen, die staubbelastung nimmt zu die gänge werden enger, es wird dunkel nur unsere grubenlampe spendet licht wir sind im berg

ein hektisches treiben, trollies werden ans tageslicht geschoben, wenig technik wird hier benutzt – mit absicht, die bolivianer wollen die arbeitsmoral so arhelten wie früher und auch noch etwas für die spätere generation aufbewahren – nachhaltige minenarbeit könnte man es nennen, jedoch sind die arbeitsbedingungen hier unten mehr als dürftig, normalerweise sterben die arbeiter hier innerhalb 10 jahren aufgrund der staubbelastung, deswegen ist ein schutz angebracht

insgesammt hat der berg schon über 8 mio menschenleben gekostet, viel davon ist den spaniern zu verdanken die nach entdeckung alle möglichen sklaven hergeschickt haben um das silber abzubauen und nach spanien zu schiffen – bolivien hat natürlich nichts abbekommen…

die bolivianer sind allesammt grösstenteils katoliken aber unter tage wird der tios angebetet, genau genommen der teufel – bergteufel aber keiner nennt ihn bei dem namen

die 2 stunden unter tage waren teilweise schon anstengend, oft bleibt einem die luft weg, man ist ja schliesslich über 4000m über normal null und dann noch in nem staubigen schacht, atmet man is tuch wird warm und man muss mehr atmen, man will de staub nicht einatmen aber irgendwann muss man das tuch abnehmen um klar atmen zu können hinzukommt das pszchologische ding das man in nem berg ist umzingert von stein und die gänge sind eng und teilweise sind ie sicherheitsvorherungen um das gestein zu halten schon gebrochen, also hirn ausschalten – besser ist – bringt einen in dem moment eh nicht weiter.

alles in allem ne beeindruckende erfahrung, ich hab sogar ein bisschen silber gefunden und durfte es behalten – mal sehen ob ich damit in amerika einreisen kann oder ob sie mir es abnehmen 😉

ein letztes bild mit unserem guide pedro der nen grossartigen job gemacht hat, fucking pedro, fuck yeah! in ner mine herrschen eben andere gesetze

ah eine sache hätt ich fast vergessen, die dicken backen – coca blätter… wenn man unter tage geht dann ists besser man kaut mal so um die 50 coca blätter, hilft ungemein um die höhe und die allgemeine situation zu entspannen, mucho gusto!